- Exporttätigkeit ausgebaut
- Neue Märkte erschlossen
- Neue Wissensdatenbank für Daunen und Federn verzeichnet hohe Akzeptanz
Branchenreport des Verbandes der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V. anlässlich der Heimtextil 2019
Im November 2018 vermeldete das Statistische Bundesamt erstmals seit knapp vier Jahren ein leicht sinkendes Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal. Dafür wurden neben schwächelnden Exporten auch sinkende Konsumausgaben der Verbraucher verantwortlich gemacht, die in der Vergangenheit aufgrund der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt und Lohnzuwächsen in Kauflaune gewesen waren. Insgesamt wird zwar auch für 2018 immer noch von einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts ausgegangen, aber nach Beurteilung der Ökonomen dürfte das Wirtschaftswachstum klar an Kraft verlieren.
Anlass genug für den Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie bei seinen Mitgliedern nachzufragen und für den nationalen wie internationalen Bettwaren- und Daunen- und Federnmarkt aus deutscher Sicht ein Kurzprofil zu erstellen.
Mehr als zwei Drittel der Unternehmen erreichten das Vorjahresergebnis oder verbesser¬ten es, 37% bezeichneten die Absatzentwicklung im Geschäfts¬jahr 2018 sogar als gut oder sehr gut.
Ähnlich positive Rückmeldungen gab es bei der Frage zur Entwicklung des Exports: 94% konnten ihre Auslandsgeschäfte stabil halten oder ausbauen. Die Hälfte aller Unternehmen schätz¬ten das Exportwachstum als gut bis sehr gut ein. 44% der Firmen erschlossen für ihre Fertigprodukte neue Märkte insbesondere in Asien und Europa.
Auf dem Inlandsmarkt zeigte die Frage nach Marktverschiebungen zu Gunsten oder zu Lasten verschiedenartigen Füllmaterialien ein heterogenes Bild: 56% stellten keine Bewegung in der Verbraucherpräferenz fest, 38% sahen eine Verschiebung zu Lasten von daunen- und federbasierten Füllungen im Bettwarenbereich, dagegen verzeichneten 6% sogar eine stärke Präferenz in Richtung Daunen und Federn.
Einig war sich die Branche in der Beurteilung des milden Herbstwetters – oder des „Herbstsommers“, der den Start in die abverkaufsstarke Saison deutlich erschwerte und verzögerte: 63% klagten über leicht bis stark rückläufige Umsatzentwicklungen.
Bereits 2017 hatte der Verband mit einer Intensivierung der Wettbewerbsüberwachung zum Schutz des Verbrauchers begonnen und diese im abgelaufenen Geschäftsjahr signifikant ausgebaut. In vielen europäischen wie außereuropäischen Ländern wurden insbesondere Hersteller synthetischer Füllungen abgemahnt und deren Produkte aus dem Markt entfernt, die verstärkt passagenweise mit Bezeichnungen und Beschreibungen warben, die Daunen und ihren natürlichen Eigenschaften zugeordnet werden. Den Konsumenten war es in vielen Fällen nicht ersichtlich, dass es sich nicht um ein mit Daunen und Federn gefülltes Naturprodukt handelt. Unterstützung hat der VDFI dabei von vielen Handelsunternehmen und Onlineplattformen erfahren, die sich für eine rechtliche Klarstellung und korrekte Produktauslobung einsetzten.
Den globalen Ausbau des Tierschutzes in der Geflügelwirtschaft zu unterstützen, ist in der Branche, die das Nebenprodukt Daunen und Federn verwertet, längst fester Bestandteil des Geschäftsalltags. Alle Unternehmen arbeiten an der Vergrößerung des Kollektionsanteils von Produkten, die nach einem Zero-Tolerance-Standard zertifiziert wurden. Bei diesen Produkten wird kein Füllmaterial eingesetzt, das vom lebenden Tier (Lebendrupf und Mauserrauf) oder aus der Stopfleberproduktion stammt, zusätzlich wird die Aufzucht des Wassergeflügels überwacht. So konnte beispielsweise die Anzahl der mit dem Zero-Tolerance-Standard Downpass 2017 gesiegelten Bettwaren seit dessen Start zum 01. Januar 2017 signifikant erhöht werden: Inzwischen sind 3,6 Millionen gesiegelte Produkte auf dem Markt, 4.500 Farmen und Betriebsstätten wurden weltweit auditiert und 500 Millionen Gänse und Enten überwacht.
Seit 12 Monaten ist die neue Wissensdatenbank rund um Daunen und Federn unter www.daunencheck.de // www.downcheck.de online. Die zweisprachige Sammlung der wichtigsten Fragen rund um die Gewinnung der Rohware, die Produktion der Bettwaren und deren Pflege sowie die Themenkreise gesunder Schlaf und Allergien zeigen in deutscher und in englischer Sprache die Fakten für Konsumenten und Öffentlichkeit auf. Im vergangenen Jahr wurden im Schnitt 5.300 Anfragen wöchentlich gestellt, zu Beginn der kalten Jahreszeit stieg die Zahl auf bis zu 10.500 an. Im direkten Dialog mit Konsumenten und NGOs stellte der Verband ergänzend vertiefende Informationen individuell zur Verfügung und konnte damit seiner Kommunikationsinitiative überzeugend gerecht werden.