WIR MACHEN DIE BETTEN
Gewinner im VDFI-Innovationswettbewerb kommen aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen

Feierliche Ehrung der Preisträger für innovative Konzepte in den Bereichen Funktionalität und Marketing auf der Heimtextil 2016

„Faser trifft Daune“ und „traditionelles Produkt erobert Generation Y“ – die prämierten Einsendungen zum ersten Innovationswettbewerb, den der Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie anlässlich seines 100jährigen Bestehens im vergangenen Jahr ausgeschrieben hatte, setzten den Rohstoff Federn und Daunen genauso in Szene wie das fertige Produkt. Von neuen Faserkombinationen über Einsatzmöglichkeiten für Leichtbauanwendungen bis zur crossmedialen Kundenansprache mit speziellen Nachhaltigkeits- und Qualitätskriterien reichten die innovativen Konzepte.

Der Verband hatte seinen Innovationswettbewerb an Studierende verschiedener Fachrichtungen wie Fotografie, Grafik & Design, Betriebswirtschaftslehre, Marketing und Handel sowie Textiltechnologie und Textiltechnik gerichtet. Parallel konnten sich in einer eigenen Kategorie Auszubildende, Werkstudenten und Führungsnachwuchs aus der Industrie um einen Sonderpreis bewerben. „Wir wollten den Einsatz von Daunen und Federn künstlerisch, funktional und in der Vermarktung neu beleuchten lassen. Dabei sollten innovative Ideen und Lösungsansätze zum Umgang mit einem natürlichen, ökologisch wertvollen Rohstoff ausgezeichnet werden – und das ist mehr als gelungen,“ betonte der 1. Vorsitzende des Verbandes, Friedrich-Wilhelm Verse, der zusammen mit der Geschäftsführerin des Verbandes, Frau Dr. Juliane Hedderich, Olaf Schmidt, Vice President of Textiles and Textile Technology der Messe Frankfurt und Frau Ines Chucholowius, Unternehmsberatung IConsulting, die Jury bildete.

Verliehen wurde der neue Nachwuchspreis auf der Heimtextil 2016: Alle Gewinner konnten sich jeweils über einen 1. Preis und einen Reisegutschein freuen.

Hans Christof und Sathis Kumar Selvarayan, Doktoranten am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik ITV Denkendorf, wurden für ihre Arbeiten im Segment Funktionalität ausgezeichnet.
Hans Christof überzeugte mit dem Ansatz, Federn in Kombination mit Baumwolle direkt in textiles Garn einzubinden. Aufgrund der hervorragenden thermisch isolierenden Eigenschaften von Federn entstehen neue Möglichkeiten für die Bekleidungsindustrie – so könnten neben den konventionell gefertigten Daunenjacken Winterbekleidungsstücke entwickelt werden, die durch einen erhöhten Daunengehalt im verwendeten Garn ohne das Verfüllen von Daunen in Kammern vergleichbare Wärmeanforderungen erfüllen.

Die Arbeit von Sathis Kumar Selvarayan beschäftigte sich mit Composite-Sandwichbauteilen wie sie als Schallschutzwände für Autobahnen oder Zugstrecken eingesetzt werden. Verwendet man zerkleinerte Federn als Füllmaterial, lassen sich Dämpfung und Wärmeisolierung deutlich verbessern. Die Juroren zeigten sich beeindruckt vom Ansatz der Abfallvermeidung: Insbesondere Langfedern, die weder in Bettwaren noch in Bekleidung eingesetzt werden und allenfalls als Dünger verarbeitbar sind, könnten so einem neuen Zweck zugeführt werden.

Artur Klassen, Absolvent der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) präsentierte ein innovatives Verbundmarketingkonzept. Als innovativ bewertete die Jury die Idee, den Kampagnenansatz und die Kommunikationshoheit nicht auf ein Unternehmen zu reduzieren, sondern im Verbund entlang der Fertigungskette zu agieren: Bettfedernmanufaktur, Bettenhersteller und Handel nutzen gemeinsam unterschiedliche Kanäle und schaffen so ein Markenerlebnis, das einzeln nicht gelingen würde.

In der internen Ausschreibung überzeugten Sophie Spies und Fabian Hirschhäuser, Industriekaufleute im Unternehmen Treude & Metz, mit einem an Kinder und Jugendliche gerichteten Kommunikationsansatz. Die Verfasser stellten diese Zielgruppe als Kaufentscheider in den Mittelpunkt der Kommunikation für eine gesundheitsbewusste, nachhaltige Lebensweise.

Mainz, Januar 2016